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Donnerstag, 28. Februar 2013

Ballonfahrer auf der Venus


Am Samstag, den 2. März wird im freien Künstlerradio reboot.fm aus Berlin um 20 Uhr die erste Folge von "Elektronikengels Botschaft" gesendet. Am Mikrofon: Hartmut Andryczuk


Elektronikengels Botschaft # 1 - Astronomie und Literatur

Zu Gast ist der Astrophysiker und Schriftsteller Ulrich Woelk. 

Themen: Von der Astrophysik zur Literatur und von der Literatur zur Astronomie. Sternwarten in der Atacama-Wüste. Die Rakete zu den Planetenräumen: Hermann Oberth und Wernher von Braun. Apollo 11 - For all Mankind. Mondlandung und Verschwörungstheorien. Literatur: „Freigang“ und „Was Liebe ist“. Ökonomie des Weltraums. Marsmissionen: Curiosity auf der Suche nach Wasser. Kolonisierung der Venus - Ballonfahrer-Generationen in den oberen Atmosphären? Cassini-Huygens-Mission. Saunabaden auf dem Saturnmond Titan. Der Jupitermond Europa und seine unterirdischen Ozeane. Deep Space Missionen zum Jupiter und Saturn. Terraforming. Mondreisen in der Antike. Exoplaneten und die Suche nach außerirdischem Leben. Die Einsamkeit des Astronomen.

Ulrich Woelk, Astophysiker und Autor. Studium in Tübingen, welches er 1987 mit einer Diplomarbeit über ein Thema aus dem Gebiet der Chaostheorie abschloss. 1991 promovierte er an der Technischen Universität in Berlin. Bis 1994 war er am Institut für Astronomie und Astrophysik dieser Universität als Astrophysiker mit dem Spezialgebiet Doppelsterne tätig. Seit 1995 lebt Woelk als freier Schriftsteller in Berlin. 1990: Aspekte-Literaturpreis; 1992: Stipendium des Deutschen Literaturfonds; 1999: Stipendium der Stiftung Preußische Seehandlung. Werke (Auswahl): Freigang, Frankfurt am Main 1990; Literatur und Physik, Stuttgart 1994; Die letzte Vorstellung, Hamburg 2002; Die Einsamkeit des Astronomen, Hamburg 2005; Schrödingers Schlafzimmer, München 2006, Was Liebe ist, 2012. Fachliteratur: Zyklotronstrahlung in teilchengeheizten Atmosphären magnetischer Weißer Zwerge, Berlin 1991.

Montag, 25. Februar 2013

USB für UBS

Spam: Wie doof kann man eigentlich sein?


Die schweizer Großbank UBS schreibt dem Datenmessie:

Sehr geehrter Kunde,

Kürzlich zeigen unsere Aufzeichnungen, dass Ihr UBS-Konto möglich durch einen Dritten unbefugten Zutritt.

Die Sicherheit Ihres Kontos ist unser wichtigstes Anliegen, deshalb haben wir beschlossen,
den Zugang zu Ihrem Konto vorübergehend zu begrenzen. Für den vollen Zugang zu Ihrem
Konto, Sie müssen Ihre Daten wiederherstellen und bestätigen Sie Ihr Konto über diesen Link: Hier klicken

Sobald Ihre Angaben überprüft und bestätigt, erhalten Sie eine Nachricht von uns erhalten und wird Ihr Konto komplett zugreifen
wiederhergestellt. Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation.

Mit freundlichen Grüßen,
UBS AG
Bahnhofstrasse 45 8001 Zurich

UBS AG    CH-8098 Zurich
SWIFT (BIC):    UBSWCHZH
BIC: UBSWCHZH80A

Wir antworten:

Sehr geerdte Dahmen und Herren,

ihr Linck funktioniert nicht leider. Wir haben diese sofortige E-Mail via USB mit ihren UBS-Account-Daten-Traffic gesichert. Bitte unterlassen Sie sperren unser Konto.

Mit freundlichem Auftrag:

Daten-M., Berlin.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Held mit Hammer (Thor Steinar Multikulturell)

Mikula Lüllwitz, Collage


Soeben ist der Hybriden-Informationsbrief 1.2013 mit folgendem Inhalt erschienen: neue Editionen & Aktionen im ersten Quartal 2013.

MMM-DIARIUM 3/2012 – Held mit Hammer im Hotel Hopfensee in Hopfen am See
Diarium von Hartmut Andryczuk vom 1. August bis zum 31. Oktober 2012.
Themen: Ein Mykologe im Deutschlandradio, stilvolle iPad-Taschen von Piel Frama, Friedrich Jürgenson, Gundi Feyrer, Planetenforschung, „Arbeit & Struktur“ von Wolfgang Herrndorf, Kniphofia obscura, Inox Kapells Insekten-Interview, Ornintophonia, Ali Mongo, Druck & Buch Erlangen, Die Norm bei reboot.fm, Sun Ra, Riechende Rentner im Sportstudio, Postkartenentwurf Valeska Gert, Leonard Cohen in der Waldbühne, Riesen-Mallophagen in Bad Saarow, Jaap Blonk, Pflegehundegreis „Seppi“, Apple Aktien Stop Loss, Frankfurter Buchmesse, Dr. Detlef Thiel und Heinz-Ludwig Friedlaender, Füssen, Hopfen & 2 E-Bikes, Raum 0 und Vitamin B12-Mangel.
Künstlerische Originalarbeiten von Hartmut Andryczuk, Eric Zboya, Mikula Lüllwitz, Freddy Flores Knistoff und Ottfried Zielke.

VOKABELKRIEGER VII GLÜCK
Ein originalgrafisches Jahrbuch, herausgegeben vom Kunstraum:Sylt Quelle und dem Hybriden-Verlag, Berlin. Erstveröffentlichte Texte und künstlerische Originalarbeiten von Katharina Bendixen, Dietmar Becker, Chirikure Chirikure, Arne Rautenberg, Franziska Gerstenberg, Ricardo Rojas Milesie, Martin Glaz Serup, Christophe Carbenay, Anna Kaleri, Susanne Nickel, Myriam Keil, Andrew Tshabangu, Mbali Kgosidintsi, James Burns, Kerstin Kemper, Mareike Krügel, Freddy Flores Knistoff, Nikolai Madzirow, Inox Kapell, Afrizal Malna, Johannes Häffner, Petra Morsbach, Daniel Mylow, Peter Zitzmann, Markus Orths, Felix Weinold, Michael Roes, Hartmut Andryczuk, Peter Stamm, Tuomo Manninen und Thomas Stangl.
Herausgeber: Indra Wussow & Hartmut Andryczuk, Rantum/Sylt und Berlin 2013


Geerken / Tchicai / Moye The Freetown-Concert
Edition, signiert  mit DVD-Video. Erschienen in der Reihe „Elektronikengel“. Auflage: 75 Ex., Berlin 2012.


Erscheint demnächst:

Wolfgang Müller Plasmabrocken - Die Kunst der Zukunft
DVD-Video mit Zeichnungen und einer Originalarbeit.
„mimas atlas # 14“, Berlin 2013.

Die Edition erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung von Wolfgang Müller am 15. März bei K' - Zentrum Aktuelle Kunst, Bremen.

Weiterführende Links:





Sonntag, 17. Februar 2013

Fliegendes Spinnenwesen



Moye tutet auf einem Muschelhorn. Tchicai, ganz in Weiß, schlägt Wasser in roter Plastikwanne. Die Kamera schwenkt für einige Minuten auf eine Wand, wo ein s/w-Ausschnitt läuft aus Geerkens found footage opus Die weiße Leinwand ist ein rotes Tuch – Felsbrockenwerfen im Sakko, Christian Burchard der Embryo, Wanderung in Afghanistan, verschneiter Schrott, US-Fetzen, Martin Luther King, die Monroe, europäischer Salat. Derweil repetiert Tchicai eine Phrase, Moye agiert solo. Kurze schwarze Pause, dann geht’s los. Milo Jazz, die siebenköpfige Trommelgruppe der National Dance Society von Sierra Leone, kocht uptempo mit einer so irrwitzigem Präzision, daß das bloße Wort Metronom schon zur Beleidigung wird. Moye dabei, close ups zeigen djembes, Schlitztrommel, kleine Trommeln und agogo. Tchicai erzählt und malt Bilder, er steht halb im Publikum, das auf Stühlen aufgereiht mit starrer Verwunderung das Geschehen verfolgt. Die Weißen bleiben konzertant steif sitzen, selten bewegen sie ihre Köpfe, man weiß nicht ob gelangweilt oder amüsiert. Sehr hübsch die jungen Damen in der ersten Reihe, die, in Röcken, alle ihre linken Knie übers rechte gelegt haben. Die Schwarzen, meist in erlesenen Roben, scheinen zu wissen was da vorgeht. Waren etwa 200 Leute in der Halle? Walter Mertins von der deutschen Botschaft hatte mit klarem Auge eine ruhige Hand an der Videocamera, einer Neuheit in dieser Gegend. Blick um Blick addiert sich ein Gesamteindruck von dem denkwürdigen Ereignis am 6. April 1985 in Freetown. Tchicai deklamiert, Geerken präpariert Piano und Radio, was sich nahtlos in die schwarzen Kontexte einfügt. Die Kamera geht hinter die Bühne, schaut über verschiedene Schultern. Moye liefert eines dieser unendlich intensiven, nahtlos fließenden drum-Soli, oben der Paiste-Mond, dann oszillierendes cymbal work. Ein schwarzes Tanzpaar, und Geerken spielt eine seiner Lieblingsrollen, den Hauskasper: einen singenden Schlauch in eine tibetischen Kurztube gesteckt, schwingend und trötend, läuft er überall herum durchs Publikum. Am Schluß löst sich’s auf in ehrlichen starken Applaus, sie wollen doch more. – Dann was Anderes, ein rares ethnographisches Dokument. Gute 18 Minuten ohne Ton. Das regt an. Gefilmt von Geerken und Sigi Hauff, Super-8. Musikfest in Rokupr, einem Ort an der Grenze zu Guinea. Happy black folks: der Geist, der Baldachin, ein T-Shirt „Jumbo“, Cube, ineinander verfilzte Tänzerklumpen, linksdrehend, riesige Zanzas, die Trommlerinnengruppe, Kinder, Farben, Durcheinander – – Im Hybriden Verlag des nimmermüden Hartmut Andryczuk ist also erschienen, was im Juniheft des JP, S. 78 angekündigt wurde. Der letzte Satz muß nur leicht korrigiert werden: Es sind doch nicht die Musiker, die sich an Lianen baumwärts schwingen, sondern, ganz am Schluß, ein Artist, der als fliegendes Spinnenwesen in einem Geflecht von Seilen zwischen zwei langen Stangen acht oder zehn Meter hoch in der Luft überm Publikum unglaubliche Faxen macht .... Afrika hoch! Sowas wie der Felix Ultraschall-Baumgartner war dort schon längst bekannt! Daß auch dies ein Denkmal für John Tchicai werden sollte, konnte keiner vorher wissen.
Detlef Thiel
Hartmut Geerken/John Tchicai/Famoudou Don Moye: The Freetown Concert, Berlin: Hybriden Verlag 2012 (Reihe: Elektronikengel), DVD-Video, Buch (16 p., Text von Sigrid Hauff, Fotos), Auflage 75 Exemplare, 68 min


Donnerstag, 7. Februar 2013

Maßnahmen des Erscheinens



Detlef Thiel 
Maßnahmen des Erscheinens 
Friedlaender/Mynona im Gespräch 
mit Schelling, Husserl, Benjamin und Derrida 

Es geht um die Umkehrung jener „Maßnahmen des Verschwindens“, von denen Salomo Friedlaender/Mynona (1871-1946) im französischen Exil betroffen war, der Deportationen. Nach Jahrzehnten des Vergessenseins beginnt er in einer umfangreichen Werkausgabe wieder zu erscheinen. Als Satiriker und Parodist wurde er seit 1910 bekannt mit oft abgründigen Grotesken, Parodien, Novellen und einem „Unroman“. Philosophisch geprägt von Schopenhauer, Nietzsche und Kant, führt er die alte Denkfigur von Polarität und Indifferenz zu ganz neuem Leben und zu ungeahnten Konsequenzen. Der Mitherausgeber jener Edition stellt in fünf exemplarischen Kapiteln den Philosophen vor. Schelling und seine Nachfolger arbeiteten mit naturphilosophischen Begriffen von Polarität und Indifferenz, wiesen dem Ich, dem Subjekt jedoch keine so zentrale Funk-tion zu, wie Friedlaender das tut. In Husserls Phänomenologie spielt die Polarität eine unreflektierte, naive Rolle. Benjamin war stets ein eifriger und origineller Leser Friedlaender/Mynonas; die zahlreichen Hinweise und Anspielungen werden hier erstmals dokumentiert. Bei Derrida finden sich viele Elemente, die bei Friedlaender in Rohform auftauchen; beide kommen sich am nächsten in der Konfrontation von différance und Schöpferischer Indifferenz. Die Extreme berühren sich, das Identische entzweit sich. Das Buch stellt die polaristischen Denkfiguren zur Diskussion und präsentiert einen der erstaunlichsten Schriftsteller deutscher Sprache. 

„So hat diese unbedingte Reinheit & Richtigkeit, Pünktlichkeit des Innens, des ICH, am Außen, am Bruch, an der Differenz, dem Abgrund: an Teilung, Trennung, Wechsel, Zufall denn ihr Übungsmaterial, ihr Nessushemd, ihre Feuerprobe, ihre Folterung.“ 
Salomo Friedlaender/Mynona 

Detlef Thiel, geb. 1957, freier Philosoph; Mitherausgeber der „Gesammelten Schriften“ von Salomo Friedlaender/Mynona (13 Bände bisher); Bücher zu Derrida (1990) und Platon (1993); Aufsätze und Rezensionen zu diesen sowie zu Cusanus, Ficino, F. Bacon, Kant, Husserl, Patočka u. a. 



Mittwoch, 30. Januar 2013

Maximilian Barck gestorben


Gestern erzählte mir der Buchbinder Markus Rottmann, dass Maximilian Barck vor einigen Tagen gestorben ist. Maximilian Barck war Herausgeber der originalgrafischen Zeitschrift „Herzattacke“ und der Edition Maldoror. Mit Max Barck hatte ich einige wenige Begegnungen; die letzte war wohl zu der Ausstellung „Utopia“ mit Wolfgang Müller, Valeri Scherstjanoi, Felix Martin Furtwängler u.a. im Jahre 2005. Unser Verhältnis war von gegenseitigem Respekt geprägt. Max Barck und sein Publikationsprogramm hatte eine Vorliebe für surrealistische und neosurrealistische Autoren - und sicher war Lautréamont einer seiner Leitsterne. 

„Ich suchte eine Seele, die mir ähnlich wäre, und konnte sie nicht finden. Ich durchsuchte die verborgensten Winkel der Erde; meine Ausdauer war vergeblich. Allein konnte ich jedoch nicht bleiben. Ich brauchte jemanden, der meinen Charakter bejahte; ich brauchte jemanden, der ebenso dachte wie ich. (…) Einige Minuten lang sahen sie sich fest ins Gesicht; und beide erstaunten, so viel grausame Lust in den Blicken des anderen zu finden. Schwimmend drehen sie sich im Kreise, lassen einander nicht aus den Augen und jeder sagt sich: ‚Ich lebte bis jetzt im Irrtum; da ist einer, der böser ist als ich.‘ Da glitten sie zwischen zwei Wellen, einstimmig und in gegenseitiger Bewunderung aufeinander zu, die Haiin, das Wasser mit ihren Flossen zerteilend, und Maldoror, die Fluten mit seinen Armen schlagend; und sie hielten den Atem an in tiefer Verehrung, jeder von dem Wunsche erfüllt, zum erstenmal sein lebendiges Ebenbild zu betrachten.“ (Die Gesänge des Maldoror, 2. Gesang, 13. Strophe)

Durch Max Barcks Engagement und Initiative ist ein umfangreiches Editionswerk entstanden. Autoren und Künstler der „Herzattacke“ und der „Edition Maldoror“ sind u.a. Strawalde, Felix Martin Furtwängler, Klaus Zylla, Tina Bara, Klaus Staeck, Elisabeth Lenk, Richard Anders u.v.a.m. 

Im Jahre 2005 erhielt Maximilian Barck für seine kleinverlegerische Leistung in der Sparte Zeitschrift den V.O.Stomps-Preis der Stadt Mainz.

Markus Rottmann, der mit Max Barck über Jahrzehnte befreundet war, meinte: „Was er mit seinem Engagement in seinem relativ jungen Leben produziert und geleistet hat, schaffen andere nicht einmal mit 80 Jahren“. 

Hartmut Andryczuk

http://herzattacke.de/index.php?id=home

Samstag, 26. Januar 2013

Mittwoch, 23. Januar 2013

Meue Nermanische Gedizin

Eine fortgeworfene Zeichnung
von Wolfgang Müller


Der Daten-Messie mag die Sendung „Abenteuer Diagnose“. Gezeigt werden dort die Leidensgeschichten von Menschen mit seltenen Krankheiten und ihre Odyssee durch die Arztpraxen. Meist werden die Patienten dann mit standardisierten Diagnosen abgefertigt. Es gibt auch Hausärzte, die schauen erst einmal bei Netdoktor, was ihre Patienten haben könnten. Wenn die Therapie dann nicht hilft, ist das Leiden psychisch. Wenn Schmerzmittel, Antidepressiva und Psychotherapeuten nicht helfen, landen die Menschen beim Quacksalber, Kartenleger oder Astrologen. 

Dabei gibt es sicher sympathische und unsympathische Irre. Einer unserer Favoriten für das Beispiel des unsympathischen Irren ist Ryke Geert Hamer und seine „Neue Germanische Medizin“. Die glaubt, dass Krebs durch einen seelischen Schock ausgelöst wird, deren Herde man im Gehirn im MRT erkennen könne. Ryke Geert meint auch, Krebs heilen zu können. Schmerzen sollte man niemals mit Morphium betäuben. Es würde den „biologischen Naturgesetzen“ und seinen „eisernen Regeln“ widersprechen. Die Therapie des Krebses besteht in der Konfliktbearbeitung, dem Ertragen der Schmerzen und den Glauben an die „Germanische Neue Medizin“. Übrigens wüssten das die Juden und würden nur Nicht-Juden mit Chemotherapien behandeln. AIDS exisitiert übrigens auch nicht sondern ist nur eine Form von Allergie. Jeder, der sich gegen die „jüdische Schulmedizin“ wendet, wird registriert und kann via Satelliten-Fernsteuerung mit Gift eliminiert werden, das in einem implantierten Chip steckt. 

Gegen Ryke Geert Hamer war Ron L. Hubbard ein Intellektueller. 

Natürlich gibt es seltene Krankheiten, die die Pharmaindustrie nicht interessiert und wo die Forschung keine Gelder bekommt. Menschen, die zum Beispiel an Morbus Pompe oder Chorea Huntington leiden, haben nur eine schwache Lobby. Bandscheibenoperationen hingegen werden gern finanziert, obwohl sie medizinisch sehr fragwürdig sind.
Das neue Ideal heisst „Personalisierte Medizin“. Etwas anderes kann gute Medizin auch gar nicht sein. Dazu braucht es offenbar aber nicht nur ein besseres Wissen über genetische und psychologische Zusammenhänge sondern auch eine brauchbarere Informationsverarbeitung und Qualitätssicherung. 

Links:

Alma Fathi, Die ideologischen Hintergründe der Germanischen Neuen Medizin

Morbus Pompe, Chorea Huntington & Co.


Mittwoch, 9. Januar 2013

Mundlaut und Sprachspuren


Jaap Blonk, "Handicap" (Abb. aus
"Sprachspuren/Traces of Speech")

Unter dem Titel „Mundlaut und Sprachspuren“ findet am 11. Januar 2013 um 20 Uhr 30 im Buchhändlerkeller Berlin eine Performance des niederländischen Sprachkünstlers Jaap Blonk statt. Vorgestellt wird u.a. seine erst kürzlich im Hybriden-Verlag erschienene Künstleredition „Sprachspuren / Traces of Speech“. Moderation: Hartmut Andryczuk.

Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin und des Letterenfonds Amsterdam.
Jaap Blonk (* 1953 in Woerden, Holland) ist Komponist, Dichter, Klangpoet und Performer. Er studierte zunächst Physik, Mathematik und Musikwissenschaft, brach diese Ausbildung später jedoch ab. In den späten 1970er Jahren begann er, Saxophon zu spielen und zu komponieren. Wenige Jahre später entdeckte er sein stimmliches Potential, zunächst beim Rezitieren von Gedichten, dann beim Improvisieren und bei der Aufführung eigener Vokalkompositionen. Fast zwanzig Jahre blieb die Stimme sein Hauptmittel beim Entdecken und Erforschen neuer Klänge. Um das Jahr 2000 begann Blonk auch Elektronik in seine Arbeit mit einzubeziehen. Neben Samples seiner Stimme verwendete er zunehmend dabei auch synthetisch erzeugte Klänge. 2006 zog er sich ein Jahr von der Bühne zurück, in dieser Zeit widmete er sich seinem Interesse für die Mathematik, er begann mit der Erforschung der Möglichkeiten algorithmischer Kompositionen für die Schöpfung von Musik, visueller Animation und Poesie.
Auftritte führten und führen Jaap Blonk durch Europa, die USA, Kanada, Indonesien, Japan, Südafrika und Lateinamerika.
Hartmut Andryczuk (* 1957 in Barsinghausen/Deister) ist Künstler, Autor und Verleger.
1993 gründete er den Hybriden Verlag, der sich zu einem internationalen Forum für zeitgenössische Künstlerbücher entwickelt.
Buchhändlerkeller Berlin, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg
Buchhändlerkeller Berlin:
Sprachspuren / Traces of Speech

Freitag, 4. Januar 2013

Odenwald-Odyssee

Figur 7 "ohne Titel"


Die „Odenwald Odyssee“ ist ein Langzeitprojekt, eine Art Logbuch mit geplanten 365 Einträgen in 365 Tagen - und hat am 30. Dezember 2012 begonnen.

Hier ist der heutige Eintrag: „WARUM ICH BEI DER AUFNAHMEPRÜFUNG AN DER KUNSTHOCHSCHULE HAMBURG IM BEREICH „FREIE KUNST“ ANFANG DER 1980er JAHRE DURCHGEFALLEN BIN. Das Thema war nicht „Die Vertreibung aus dem Paradies wie bei Adolf Hitler. Es gab überhaupt kein Thema. In einem Werkstattraum zeigten die Studenten den Prüfungsprofessor Franz Erhard Walther ihre Mappen. Der Professor trank von Zeit zu Zeit Schnaps wie Kommissar Tremmel im ersten Tatort „Taxi nach Leipzig“. 
Ich bewarb mich mit einer ordentlichen Dokumentation zweier Performances unter dem Titel „Liebe zu Puppen“ (Literanover 1981) und „Mariage“ (Performance-Festival International 1982) in der Werkstatt Südstadt, Hannover. Dort traten seinerzeit auch Oliver Hirschbiegel, Boris Nieslony und Walter Baumann auf. Markenzeichen letzteren war es, immer als „Führer“ zu erscheinen. Ausserdem bewarb ich mich noch mit einem Tagebuch voller Liebesbriefe, da ich von meiner damaligen Freundin verlassen wurde. Franz Erhard Walther meinte: „Was will der hier. Das ist ein fertiger Künstler.“ Zwei Wochen später bekam ich die Absage in meiner Hildesheimer Absteige über dem Autohaus. Es war ein heisser Sommertag und ich betrank mich mit meinem Solipsisten-Freund R.M., fotografierte eine tote Ratte und wurde später in der „Tanz-Theater-Taverne“ verprügelt, da ich auf dem Klavier Antonin Artaud zu intonieren versuchte."