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Mittwoch, 23. Januar 2013

Meue Nermanische Gedizin

Eine fortgeworfene Zeichnung
von Wolfgang Müller


Der Daten-Messie mag die Sendung „Abenteuer Diagnose“. Gezeigt werden dort die Leidensgeschichten von Menschen mit seltenen Krankheiten und ihre Odyssee durch die Arztpraxen. Meist werden die Patienten dann mit standardisierten Diagnosen abgefertigt. Es gibt auch Hausärzte, die schauen erst einmal bei Netdoktor, was ihre Patienten haben könnten. Wenn die Therapie dann nicht hilft, ist das Leiden psychisch. Wenn Schmerzmittel, Antidepressiva und Psychotherapeuten nicht helfen, landen die Menschen beim Quacksalber, Kartenleger oder Astrologen. 

Dabei gibt es sicher sympathische und unsympathische Irre. Einer unserer Favoriten für das Beispiel des unsympathischen Irren ist Ryke Geert Hamer und seine „Neue Germanische Medizin“. Die glaubt, dass Krebs durch einen seelischen Schock ausgelöst wird, deren Herde man im Gehirn im MRT erkennen könne. Ryke Geert meint auch, Krebs heilen zu können. Schmerzen sollte man niemals mit Morphium betäuben. Es würde den „biologischen Naturgesetzen“ und seinen „eisernen Regeln“ widersprechen. Die Therapie des Krebses besteht in der Konfliktbearbeitung, dem Ertragen der Schmerzen und den Glauben an die „Germanische Neue Medizin“. Übrigens wüssten das die Juden und würden nur Nicht-Juden mit Chemotherapien behandeln. AIDS exisitiert übrigens auch nicht sondern ist nur eine Form von Allergie. Jeder, der sich gegen die „jüdische Schulmedizin“ wendet, wird registriert und kann via Satelliten-Fernsteuerung mit Gift eliminiert werden, das in einem implantierten Chip steckt. 

Gegen Ryke Geert Hamer war Ron L. Hubbard ein Intellektueller. 

Natürlich gibt es seltene Krankheiten, die die Pharmaindustrie nicht interessiert und wo die Forschung keine Gelder bekommt. Menschen, die zum Beispiel an Morbus Pompe oder Chorea Huntington leiden, haben nur eine schwache Lobby. Bandscheibenoperationen hingegen werden gern finanziert, obwohl sie medizinisch sehr fragwürdig sind.
Das neue Ideal heisst „Personalisierte Medizin“. Etwas anderes kann gute Medizin auch gar nicht sein. Dazu braucht es offenbar aber nicht nur ein besseres Wissen über genetische und psychologische Zusammenhänge sondern auch eine brauchbarere Informationsverarbeitung und Qualitätssicherung. 

Links:

Alma Fathi, Die ideologischen Hintergründe der Germanischen Neuen Medizin

Morbus Pompe, Chorea Huntington & Co.


2 Kommentare:

  1. Wenn man sich nur oberflächlich mit der GNM beschäftigt kommt sowas dabei heraus....
    Die objektiven und offiziellen(!) Zahlen zur Mortalität von Dr. Hamers ehem. Krebs-Patienten (weniger als 40%....ohne Chemo!) sprechen doch Bände


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  2. Interessantes Phänomen: wie oft die Esos, Astralreisenden, Strahlenopfer und Hobby-Rassisten in der letzten Zeit das Wort "seriös" gebrauchen. Ja, die Macht des Placebos ist groß.

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