Translate
Mittwoch, 4. Dezember 2013
Von der Sylt Quelle zum Afrika Wunderhorn
Elektronikengels Botschaft # 7 - Von der Sylt Quelle zum Afrika Wunderhorn
Zu Gast ist Indra Wussow; Unternehmerin, Stifterin und Herausgeberin
Am Mikrofon: Hartmut Andryczuk
14 Jahre Sylter Inselschreiber - Literaturwissenschaft und Exportmanagement - Getränke und Granatäpfel - Importe aus Aserbaidschan - Kulturelles Zentrum Sylt - Sylt Quelle, Mineralbrunnen und Glaspavillon - Exklusives Mineralwasser mit höherem Jodgehalt - Stiftung kunst:raum sylt quelle - Valeska Gert in Kampen - Eine nicht realisierte Gästebuchausstellung - Oliver Schmitz - Insel der Reichen und Schönen oder der Reichen und Doofen? - Gentrifiziertes Hörnum - Golfkurse und Direktflüge nach Schottland zu den wahren Links-Plätzen - Puppenstubenlandschaften - TUI Dorfhotel in Rantum - Ausstellung zur Militärgeschichte Sylts - Ein Jachtverein, der Herman Göring gedenkt - Flugboote im Rantum-Becken - Literaturautomat von SuKuLTuR - 1 Euro-Lesehefte bekannten Autoren - Johannesburg - Neue Formen von Kolonialismus - Kulturelle Klischees - Engagement und Selbstausbeutung - Afrika Wunderhorn, Literatur der Diversität - Helon Habila - Buchmesse in Lagos - Open City - National Arts Festival in Grahamstown - Kulturförderumg in Südafrika - No Gated Community - Armut und Reichtum in Johannesburg - Nairobi - Kibera, der größte Slum Afrikas - Mittelstand in Soveto - Vokabelkrieger, ein Künstlerbuch-Projekt - Risiko und Grenzgänger
2002 gründete Indra Wussow auf Sylt die von ihr geleitete private Stiftung kunst:raum sylt quelle. Die Stiftung fördert mit Stipendien, Ausstellungen, Aufführungen, Veröffentlichungen und Vortragsreihen Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Nationen sowie den Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und Sozialem. 2008 eröffnete Indra Wussow eine Dependance der Stiftung in Johannesburg, das Jozi art:lab. Dort und auf Sylt begegnen sich seither auf Einladung der Stiftung regelmäßig westeuropäische und afrikanische Künstler und Schriftsteller, um an eigenen und gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Zu den von Indra Wussow innerhalb der Stiftung ins Leben gerufenen Preisen gehören der Literaturpreis „Inselschreiber“ (unter den bisherigen Preisträgern u.a. Terézia Mora, Juli Zeh und Judith Kuckart), der gemeinsam mit der Zeitschrift Photonews vergebene „Sylt Preis für zeitgenössische Fotografie“ und der gemeinsam mit dem Goethe-Institut vergebene „Sylt Quelle Cultural Award for Southern Africa“, der Kultur und Soziales verknüpft.
Sendung im freien Künstlerradio reboot.fm am Samstag, den 7. Dezember 2013, 20 Uhr
88,4 MHz Berlin & Live-Stream: http://reboot.fm
kunst:raum sylt quelle: http://www.krsq.de/de/index.php
jozi art:lab http://www.jozi-artlab.co.za/en/index.php
Dienstag, 3. Dezember 2013
Biennale Buchkunst Weimar – I sold the nacked Nietzsche
Message to Dr. H.: I sold the nacked Nietzsche |
Zum vierten Mal fand am Wochenende die Biennale Buchkunst Weimar statt, die im Jahre 2007 von Gudrun Illert initiiert wurde. Der Besuch war sehr gut, die Stimmung unter den Ausstellern ebenfalls, die Verkäufe zufriedenstellend. Der Oberbürgermeister der Stadt erklärte am Stand, dass das meiste Geld in den Kommunen für Standards ausgegeben werden würde. Also zum Beispiel nicht für den Bau eines neuen Radwegs sondern für das Gutachten zu einem neuen Radweg.
Wie viel Geld hätte die Städten, Kommunen und Gemeinden ohne Gutachter und Anwälte zur Verfügung? Zum Beispiel für „bibliophile Kostbarkeiten, Originalgrafiken, Malerbücher, limitierte Handpressendrucke, Unikatbücher bis hin zu Buchobjekten von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität“ – wie die Stabsstelle "Kommunikation und Protokoll" der Stadt Weimar die 4. Buchkunst Weimar ankündigte.
Tina Flau (Atelier Flau), Gudrun Illert (Atelier G), Andreas Hegewald (BUCHENpresse), Jens Henkel (burgart-presse), Sabine Golde (Carivari), Peter Zaumseil (Dreier Press), Henry Günther (Edition Balance), Rainer Ehrt (Edition Ehrt), Rolf Lock (Edition Lock), Reinhold Nasshahn (Einhand Presse), Frank Eißner (Frank Eissner Handpresse), Caroline Saltzwedel (Hirundo Press), Hartmut Andryczuk (Hybriden-Verlag), John Gerard (John Gerard), Christian Ewald (Katzengraben-Presse), Felix Martin Furtwängler (Privat-Presse-Berlin), Reinhard Scheuble (Quetsche, Verlag für Buchkunst), Peter Zitzmann (schPeZi-Presse), Bettina Haller u.a. (Sonnenberg Presse Chemnitz und Kemberg), Uwe Warnke (Uwe Warnke Verlag)
http://www.mdr.de/mediathek/suche/video163684_zc-485c01ae_zs-d23ba9ff.html
Buchkunst Weimar – Atelier G
http://www.illert.com/7.html
Dienstag, 26. November 2013
Sparkasse – Die Bank ist die Beschrankung aufgelegt
![]() |
Sparkasse ohne ä, ö und ü |
Verfasst wurde Sie von weanednf15@globe.gu.se mit dem Betreff: Auf Ihre Rechnung in Sparkasse. Die Bank ist die Beschrankung aufgelegt.
Der Daten-Messie ist entsetzt. Die Betrüger verwahrlosen immer mehr und geben sich keinerlei Mühe mehr.
"Sehr geehrter Benutzer,Sparkasse Die Bank pruft die Rechnungen der Kunden periodisch, Um die Gaunerei und\oder die ungesetzlichen Geschafte zu prufen und zu verhindern.Nach einem solcher Prozesse, auf Ihrem der Rechnung waren die verdachtigen Nichtubereinstimmungen gefunden.Damit die Unbequemlichkeiten, die fur Ihre Rechnung zutreffen, solche wie den Stop oder die Beschrankung zu meiden, bitte, fullen Sie die Form aus, um Ihre personlichen Daten zu prufen.Damit es zu machen, beladen Sie auch fullen Sie unsere Form aus. Sie konnen sie in der Anlage zum Brief finden."
Mittwoch, 13. November 2013
ISON
Ein Komet reist durch unser Sonnensystem und niemand erwartet jetzt den Weltuntergang. Warum eigentlich nicht? Die größten Katastrophen passieren doch immer, wenn niemand damit rechnet. Plötzlich crasht die Börse, schliessen die Banken über das Wochenende, explodiert ein Atomkraftwerk oder verwüstet ein Tsunami ganze Landstriche. Selbst die Verschwörungstheoretiker kommen da nicht nach.
Der Komet Ison wurde im Jahre 2012 von den beiden Amateurastronomen Witali Newski und Artjorn Nowitschonok entdeckt. Wahrscheinlich stammt er aus der Oortschen Wolke. Anfang Oktober kam er dem Mars sehr nahe und Ende November nähert er sich bis auf 1,8 Millionen km der Sonne. Ob er dabei verglüht oder nicht – darüber kann man spekulieren. Ende Dezember ist es dann soweit; Ison nähert sich in der Nacht vom 26. auf dem 27. Dezember der Erde, – nur noch lächerliche 60 Millionen Kilometer entfernt. Das ist weniger als ein astronomischer Katzensprung. Aber auch diesmal wird vermutlich alles gut gehen. 2012 ist der Weltuntergang ja ausgeblieben und die Nibiru-Apokalyptiker sind still geworden. Der nächste kommt bestimmt. Aber sicher nicht um die Weihnachtszeit.
http://www.komet-ison.de
Montag, 11. November 2013
Kaminzimmer
Auch dabei, wenn Mynona nach Berlin zurück kehrt, die intransitiven Philosophen: Prof. Hiroo Nakamura und Dr. Detlef Thiel |
Die längst fällige Herausgabe seiner Schriften, Briefe und Nachlaßtexte hat Gestalt angenommen. Zu entdecken ist ein Metaphysiker von ungeahnter Tiefe, ein Literatur- und Kulturkritiker von bestürzender Aktualität, ein unerschöpflich genialer Sprachmeister, ein Satiriker und Parodist vom Rang eines Lichtenberg oder Voltaire – der lachende Inszenator des „großen Immanuel Unbekannt”.
Friedlaender/Mynonas philosophischer Denkweg lässt sich in die Formel fassen: Von Schopenhauer und Nietzsche durch Ernst Marcus zu Kant – und über Kant hinaus. Nachhaltig geprägt durch den Altkantianer Marcus (1856-1928), weist er unermüdlich auf Kants Impulse hin: Gesetzesbegriff, Revolutionsprinzip und Vernunftreligion, Weltfrieden, Recht und Freiheit. Solche Forderungen der Vernunft sind aus dem Inneren der Person heraus zu kultivieren, aus der „schöpferischen Indifferenz”, dem „Heliozentrum” als absoluter Mitte zwischen allen Extremen. Das ist der praktische Zweck seines philosophischen Polarismus.
Jedoch konnte Friedlaender/Mynona dem „Ring der Knebelungen”, der sich in der späten Weimarer Republik um ihn schloss, nicht entrinnen. 1933 emigriert er nach Paris, dort stirbt er 1946 in extremer Armut. Die meisten seiner insgesamt 40 Bücher wurden nicht mehr aufgelegt, seine kleineren Texte und seine politischen Stellungnahmen niemals vollständig gesammelt. Über Inhalt und Umfang seines Nachlasses und seines Briefwechsels existierten bestenfalls Legenden. So ist bis heute nicht deutlich geworden, daß er ein aktives Ferment in den Gärungsphasen zahlreicher Diskurse bildete, die mittlerweile oft so bekannt scheinen, daß man es nicht mehr für nötig hält, nachzuforschen, wie sie sich entwickelt haben und von wem sie ausgingen.
(Hartmut Geerken & Detlef Thiel)
Veranstaltung: Mynona/Salomo Friedlaender: Dichter, Parodist, Erzähler und Philosoph
http://www.literaturhaus-berlin.de/unten/programm/langversion/15_nov.html
Montag, 28. Oktober 2013
Ufoforschung
Elektronikengels Botschaft # 6 - Ufoforschung
Von Ludwiger studierte in Hamburg, Erlangen und Göttingen Physik, Chemie, Mathematik und Astronomie. Neben dem Studium war er zwei Jahre an der Universitätssternwarte in Bamberg tätig und erwarb 1964 an der Universität Erlangen sein Diplom als Astrophysiker. Seither arbeitet er als Physiker und Systemanalytiker in der Luft- und Raumfahrtindustrie, u.a. für die EADS. Er gehörte zur Startmannschaft der ELDO Europarakete 1966 in Woomera (Australien) und arbeitete in militärischen Projektarbeiten in den USA, Frankreich und England. 1974 gründete er die zentraleuropäische Sektion der US-amerikanischen UFO-Gesellschaft Mutual UFO Network (MUFON), die MUFON-CES in Feldkirchen-Westerham. Dies ist eine private Vereinigung von Wissenschaftlern zur Untersuchung unidentifizierbarer Flugobjekte. Von Ludwiger ist Autor zahlreicher Bücher und Zeitschriftenbeiträge vor allem zum UFO-Phänomen. Er vertritt dabei die These, dass sich manche UFO-Erscheinungen nicht auf bekannte irdische Ursachen zurückzuführen lassen und sich dies auch wissenschaftlich belegen lässt. In Anerkennung seiner langjährigen Untersuchung der UFO-Phänomene erhielt er 1990 den Dr. A. Hedri-Preis der privaten Schweizer Hedri-Stiftung.
Mutual UFO Network – Zentraleuropäische Gesellschaft: http://archiv.mufon-ces.org/text/deutsch/news.htm
Sendung am 2. November 2013, 20 Uhr im Freien Künstlerradio reboot.fm
(Live-Stream oder 88,4 MHz in Berlin oder 90,7 MHz in Potsdam)
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Solaris
Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben
Die nackten Toten die sollen eins
Mit dem Mann im Wind und im Westmond sein;
Blankbeinig und bar des blanken Gebeins
Ruht ihr Arm und ihr Fuß auf Sternenlicht.
Wenn sie irr werden solln sie die Wahrheit sehn,
Wenn sie sinken ins Meer solln sie auferstehn.
Wenn die Liebenden fallen - die Liebe fällt nicht;
Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.
Die da liegen in Wassergewinden im Meer
Sollen nicht sterben windig und leer;
Nicht brechen die die ans Rad man flicht,
Die sich winden in Foltern, deren Sehnen man zerrt:
Ob der Glaube auch splittert in ihrer Hand
Und ob sie das Einhorn des Bösen durchbrennt,
Aller Enden zerspellt, sie zerreißen nicht;
Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.
Keine Möwe mehr darf ins Ohr ihnen schrein
Keine Woge laut an der Küste versprühn;
Wo Blumen blühten darf sich keine mehr regen
Und heben den Kopf zu des Regens Schlägen;
Doch ob sie auch toll sind und tot wie Stein,
Ihr Kopf wird der blühende Steinbrech sein,
Der bricht auf in der Sonne bis die Sonne zerbricht,
Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.
Dylan Thomas
(übersetzt von Erich Fried)
http://www.planetlyrik.de/dylan-thomas-und-dem-tod-soll-kein-reich-mehr-bleiben/2010/09/
Montag, 21. Oktober 2013
edition swumfsl - Bibliografie
Dr. Detlef Thiel, Derrida-, Kant- & Mynona-Spezialist, bat uns darum, seine seltsame Bibliografie der edition swumfsl hier zu veröffentlichen. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Am Ende der Liste finden Sie die Kontaktdaten. (T.D. = Team Daten-Messie)
1 Amorpheus
November 2000, 36 S. – Deutsch/französisch. Eine brennende Meditation über Erotik oder eine Art anonymer Liebesbrief
2 Bildlist
Dezember 2000, 80 S., 10 Euro. – Meistens deutsch. Annotierter Katalog zu über 1000 Gemälden und Zeichnungen, mit keinerlei Illustrationen
3 Scissoufroir
Januar 2001, 40 S. – Kurze Prosastücke mit einer unwiderstehlichen Tendenz zur Zerstörung der sogenannten normalen Sprache
4 La [!] simple Alphabet
1990, Ndr. mit einer Nachbemerkung, Februar 2001, 36 S. – Mit dem Alphabet von Johann Neudörffer (Nürnberg 1540) und einer Zeichnung. Illusionen über die alphabetischen Gestalten
5 Quecksilber
März 2001, 40 S. – Khunrath der Alchemist schrieb, daß manche das Quecksilber (Mercurius) aus der Philosophie austreiben wollen. Also gibt es hier Poesie & andere verbotene Ingredienzien der Philosophie
6 Line Songs
April 2001, 40 S. – Englisch. Gedichte & Kurztexte, manche von verschiedenen Bands vertont, andere bleiben unsingbar. Allesamt nicht ganz orthodoxford
7 Druckhelfer in Hartmut Geerkens kant
Aufgespießt von Detlef Thiel
April 2001, 10 S. – Anzettelung dringend nötiger Deutungsversuche. Vergriffen
8 Al-kohol
Mai 2001, 32 S. – Protokolle von Trinkgelagen & Trunkenheiten, mit einer beachtlichen Erklärung der Herkunft des Wortes Alkohol
9 Konsiderationen
Juni 2001, 40 S. – Kurze Prosagedichte, einige über Musik, entstanden zwischen 1972 und 2001
10 Fersternen
Juli 2001, 40 S. – Deutsch/lateinisch. Textuelle Experimente & Explorationen in nicht existenten oder erfundenen Sprachen
11 Ink Fluyd
August 2001, 52 S. – Englisch/deutsch. Frühe und apokryphe Songtexte einer allzu wohlbekannten Rockband, mit ausführlichen Kommentaren
12 Hemianopsie
September 2001, 36 S. – Zwo Ansprachen bei Vernissagen, mit Reflexionen über Kunst & Malerei. Eine Art Anti-Ästhetik
13 Detusch Litratt
Oktober 2001, 36 S. – Geschichten, Briefe, Gedichte & andere Sprachtechniken, mit bösen Meditationen über Goethe Kant usw.
14 Otolith
November 2001, 40 S. – Über Musik im allgemeinen & besondere Beobachtungen über Hören, Schwerhörigkeit & Taubheit sowie über Phonographie
15 Edrissa Ken Joof: Rumour
RedRudy Publications Amsterdam in association with Waitawhile Books & edition swumfsl, 2002, 24 S. – Englische Gedichte eines jungen gambianischen Poeten. Nachwort K. D. Thiel
16 Paul Wilhelm Thiel: P W
Dezember 2002, 36 S., mit Fotos. – Tagebuch eines prisoner of war in Afrika & den USA
17 druckhelfer in hartmut geerkens kant, zwote hälfte
grad noch erwischt von klaus detlef thiel
Januar 2003, 13 S. (14,8 x 17 cm) – Fortsetzung von Nr. 7, mit drei Appendices
Vergriffen
18 Decyfring Le Sony’r Ra
Mai 2003, 36 S., Ill. – Forschungen und Beobachtungen zu Sun Ra, Geschichten von der 9. Internationalen Sun Ra Convention in Gambia
2. revid. Ausgabe, Mai 2005
19 Paul nicht mit der Scher entbarten
Juli 2003, 18 S. (9,5 x 21 cm) – Impressionen von Der verliebte Antierotiker. Paul Scheerbart in Selbstzeugnissen, Hörspiel von Mechthild Rausch, Regie Hartmut Geerken (Bayerischer Rundfunk, Januar 1993). Vergriffen
20 KANZTH?
Januar 2005, 40 S. – Eine esoterische Unterhaltung zwischen Kant, Sun Ra, Friedlaender/Mynona & anderen berühmten Persönlichkeiten
21 Bombay & Protonen
Wolfgang Rohner-Radegast & Klaus Detlef Thiel im Gespräch mit Hartmut Geerken, Literaturhaus Basel, Freitag, 23. März 2001
transkribiert & herausgegeben von K. D. Thiel, Februar 2005, 36 S.
Dokumentation der ebenso unwahrscheinlichen wie vergnüglich lehrreichen Begegnung von mindestens zwei großen Unbekannten der deutschen Gegenwartsliteratur. Vergriffen
22 MaRaBu
à l’occasion du 13th International Sun Ra Convention, may 2006
Mai 2006, 32 S., Ill. – Englisch. Mit Übersetzung zweier Grotesken v. Mynona
23 Gong Du Ra ?
The 13th & 14th International Sun Ra Conventions, Wartaweil 2006, Marsa Alam, Egypt 2007. A Substribute for the Cantzelled 2008/09 Sun Ra Circumventilations (the idea of it all)
2010, 28 S., Ill. – Englisch. Mit Übersetzung dreier Grotesken v. Mynona
In Vorbereitung:
Die Shadoks
1970, 70 S. Typoskript mit zahlreichen Illustrationen in Bleistift und Buntstift. Ein Kinderbuch? Ja, aber eins nicht nur für Kinder, sondern von einem Kind!
Format 14,8 x 21 cm, 7 Euro (+ Versandkosten, wo nicht anders angegeben)
Zu beziehen durch: Klaus Detlef Thiel, Thorwaldsenanlage 53, 65195 Wiesbaden
thiel.detlef@t-online.de
Mittwoch, 16. Oktober 2013
Bengt Emil Johnson
Foto: © Hans Erixon |
Die Landschaft hat sich in der Regel langsamer als der Mensch verändert. Dem ist nicht länger so. Verschiedene Eingriffe verwandeln die Biotope, entstellen die Proportionen von ihren Mustern. Was tun wir, wenn inneres Muster und äußere Landschaft für immer sich unterscheiden?
Es ist Abend geworden: wir sind auf den Berg hochgefahren, um Eulenbruten auszuhorchen. Wir parkieren da, wo sich der Weg verzweigt. Und schon hören wir die Schreie hungriger Waldohreulen aus verschiedenen Richtungen.
Eine Elchkuh äst zehn Meter neben dem Auto, ein Auerhahn bricht los, ein Schnepfenhuhn huscht vorüber. Die Strasse entlang flitzt ein Hase, auf der anderen Seite kommt zwischen den Bäumen ein Rehbock und schlägt Alarm, lange und ausdauernd.
All dies ereignet sich im Verlauf weniger Minuten – und kommt einem falsch vor: In meinem Muster verbinden sich Warten, Augenblicke der Stille, mit langen Perioden der Ereignislosigkeit.
Es ist wie eine von einem Spielleiter gestaltete Show, es ist wie Fernsehen. Oder wie an einem Grenzposten, zwischen aufgescheuchten Reisenden, die nicht genau wissen, wie ihre Destination lautet.
Textpassage aus Zuhause von Bengt Emil Johnson.
Aus dem Schwedischen übersetzt von Lukas Dettwiler.
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Subnormale Tonbandstimmen
Heinz Ludwig Friedlaender, geboren 1913 in Berlin, Sohn des Philosophen und Schriftstellers Salomo Friedlaender/Mynona, Abitur 1933 in Berlin, emigrierte im Herbst desselben Jahres kurz vor seinen Eltern nach Paris. Ab 1939 in französischen Lagern, entkam er in die Schweiz, wo er weitere Jahre interniert war. Nach Kriegsende kehrte er in die Wohnung seiner Eltern zurück und lebte dort, nach deren Tod, allein und in ärmlichen Verhältnissen. Er starb 75-jährig im Jahr 1988. Sein Tod blieb mehrere Tage unbemerkt. Bei seiner Beerdigung auf dem Friedhof Pantin in Paris waren alle seine Freunde anwesend: es waren fünf, und sie waren aus Deutschland angereist.
In seinem Nachlaß fanden sich, außer Papieren und Büchern seines Vaters, ungewöhnlich viele Taschen, Koffer und eine Kiste. Er hätte jederzeit sein gesamtes Hab und Gut darin verpacken können.
Emigration – Leben als Provisorium, das sich nicht mehr aus diesem zeitweiligen in ein sicheres und beständiges Leben zurückführen ließ.
Ein Schicksal unter unzähligen, die unbekannt geblieben sind. Ein verpfuschtes Leben, wie Heinz Ludwig Friedlaender das selbst bezeichnete. Es ist das Schicksal eines der zahllosen Emigrantenkinder. Durch die Strapazen und Leiden der Internierung und der Flucht vor den Deutschen psychisch und physisch zerstört, gelang es ihm wie vielen seiner Leidensgenossen nicht mehr, im fremden Land Fuß zu fassen, heimisch zu werden. Die verbliebene Kraft reichte kaum aus, die fremde Sprache richtig zu lernen. Innerlich gebrochen, fehlte der Mut, ein neues Leben zu beginnen und die Entscheidung, wieder nach Deutschland zurückzukehren, fiel verständlicherweise schwer. Wir besichtigten ein Altersheim am Ammersee und waren geschockt von dem tristen kleinen Zimmer, das man ihm anbot: er lebte schöner und freier in Paris. Heinz Ludwig Friedlaender schob die Entscheidung, wieder nach Deutschland zu ziehen, vor sich her bis zu seinem Tod.
Sigrid Hauff
(Textauszug aus mimas atlas # 15)
Heinz Ludwig Friedender, Gespräche
Abonnieren
Posts (Atom)