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Samstag, 10. August 2013

Kein Auto, keine Beine



Am Hauptbahnhof Hildesheim schrie eine Frau die ganze Zeit eine Gruppe von Taxifahrern an: "Du Arschloch, du blödes Arschloch. Die Frau war amputiert und ihr habt sie nicht mitgemommen." Das Taxi war ein größeres Auto, ein Transporter. Aber wer von dieser Gruppe war gemeint. Der Fahrer? Der Beifahrer? War das ein Krankentransporter? Halbherzig versuchte man die Frau zu beruhigen, aber die brachte sich noch mehr in Rage. "Du blödes Schwein. Die arme Frau hat keine Beine mehr und ihr habt sie nicht mitgenommen." Der Streit drohte zu eskalieren. Kam es jetzt zu Handgreiflichkeiten? Noch einige Male wiederholten sich die Beschimpfungen, immer etwas lauter. Jetzt drohte auch ein Taxifahrer mit Prügel. "Du alte Schlampe. Halt endlich das Maul." Dann wieder die bekannten Ausfälle der Frau: "Fick dich, du dummes Schwein. Die Frau konnte nicht mehr laufen und ihr habt sie dagelassen." Andere aus der Gruppe mussten den Beleidigten zurückhalten, der auf die Frau losgehen wollte. Die Frau war nicht mehr jung und es ist schwer zu sagen, ob sie alkoholisiert, psychisch krank war oder einfach nur Recht hatte. Dann stiegen die Männer ein, der Transporter fuhr fort und die Frau fluchte noch einige Male laut und einsam und machte sich dann auf ihren Weg. Auf dem Parkplatz wurde es wieder still. Viele hatten die Szene neugierig und aufmerksam betrachtet ohne zu verstehen, worum es eigentlich ging. 

Sonntag, 28. Juli 2013

too much of nothing

Ein anderes Poem von Egon Günther, abgeschrieben
und mit einer Zeichnung von H.A. zur "Odenwald-Odyssee"

von allem zuviel
nur die luft wird
bald knapp
von allem zu wenig
nur die halde
wächst und wächst
von allem etwas
doch nichts
macht mich an
von nichts kommt 
nichts
aber nichts kann
auch sehr viel sein
zu viel davon
kann einen leicht
krank machen
und auf 
abwege 
bringen
etwa den Erlöser
schmähen lassen
oder noch schlimmeres

Egon Günther

(Weilheim, 15. Februar 2008)

Gedicht zitiert aus SOUVENIRS & LEFTOVERS, Ostheim/Rhön 2008

Bücher von Egon Günther:


Mittwoch, 17. Juli 2013

Fliegenpilz-Carppaccio


Elektronikengels Botschaft # 5 - Rausch und Freiheit

Zu Gast ist der Sounddesigner Christoph S.

Jahrzehnte lang hat Christoph S. alle Arten von Drogen konsumiert, bis mit "König Alkohol" eine Suchtkarriere begann, die achtzehn Jahre lang anhielt und dreizehn Entgiftungen zur Folge hatte. Nach seinen Drogen- und Suchterfahrungen lebt Christoph S. heute trocken und clean in Berlin.

Themen: Freiburg, Hochburg grüner Spießigkeit? Eine Kindheit im Katholizismus. Gammler statt Priester. Nomadenleben in Freiburg, München, Zürich, Barcelona. Dekonstruktion sozialer und anderer Realitäten. Halluzinogene als Überlebensstrategie. LSD, Meskalin, Psilocybin, Stechapfel, Haschisch, Marihuana und Fliegenpilz-Carpaccio. Amon Düül II und die Aufforderung kein LSD zu nehmen. Hippie-Romantik. Die Alkohol-Falle. Landeskrankenhaus Emmendingen. Psychiatrie in den 1970er Jahren. Distraneurin mit Freigang. Langzeittherapien. Dreizehn Entgiftungen in achtzehn Jahren. Spielsucht und wie man sein Erbe im Spielautomaten verprasst. Kokain und Pfefferminztee. Das Synanon-System. Gravitative Spiritualität. Anonyme Alkoholiker. Freiheit statt Nüchternheit. 

Sendung am 20. Juli 2013 um 20 Uhr im freien Künstlerradio reboot.fm
UKW 88, 4 MHz in Berlin und 90,7 MHz in Potsdam

Am Mikrofon: Hartmut Andryczuk

http://reboot.fm

Update: Die technischen Probleme bei dem Peilsender scheinen anzudauern. Ein späterer Sendetermin wird bekanntgegeben. (21.07.2013)

Sonntag, 7. Juli 2013

Yes, we scan

Bradley Manning, ein amerikanischer Held


Vor einigen Tagen machte sich in einem nächtlichen Telefongespräch mit einem Freund ein permanent schmatzendes, surrendes und pfeifendes Geräusch in der Leitung bemerkbar. Paranormale Stimmen oder EVP-Phänomene waren es sicher nicht, aber vielleicht hörte die NSA routinemässig mit. Nachdem das Schmatzen, Pfeifen, Quietschen, Surren und Knarren nach 10 Minuten nicht verschwunden war, entschlossen wir uns zu einem Experiment mit Reizwörtern. Und tatsächlich setzte das Geräusch bei den Wörtern Bombe, Sprengstoff, Chemie-Unfall, Al-Kaida, Waffen oder Uran kurz aus. Ein längerer signifikanter Aussetzer machte sich bei dem Wort Syrien bemerkbar. Also wiederholten wir nach bestimmten Wortketten immer wieder das Wort Syrien. Und siehe da, die längeren Aussetzer blieben jedes Mal nach der Nennung dieses Begriffs. Die letzten 15 Minuten unseres Telefonats unterhielten wir uns über Hosen, also Marken, Material, Preise, Haltbarkeit. Und das Geräusch verschwand vollständig. Vielleicht weiß die NSA ja noch nicht, dass auch ein Gespräch über Hosen codiert sein kann und W34/L34 etwas anderes als Weite und Länge bedeuten kann. 

Ein Bekannter schickte mir folgende E-Mail: "Hallo, Edward Snowden wird weltweit gejagt, weil er Geheimdienst-Programme offenlegte, die unsere Bürgerrechte verletzen. Deutschland muss ihm jetzt Zuflucht gewähren – und Hinweisgeber wie ihn per Gesetz schützen! Ich habe gerade einen Appell an Kanzlerin Angela Merkel unterschrieben. Unterzeichne auch Du den Campact-Appell: Beste Grüße, xxx" Dazu schreibt er noch folgendes persönliches Statement:  "..ich fände es ABSOLUT BESCHÄMEND, WENN wir diesem jungen Mann, der diese außerordentliche Zivilcourage bewiesen hat, nicht beistehen!" Ich bin irritiert. Warum ist "ABSOLUT BESCHÄMEND, WENN" in Versalien geschrieben worden und warum soll ich mich „SCHÄMEN“, wenn ich nicht unterschreibe? Und warum macht man aus einer allgemein bekannten Sache, die derzeit in jeder bescheuerten Talkshow diskutiert wird, eine persönliche Sache? Ich antworte darauf: "Lieber xxx, Edward kann bei mir für einige Tage wohnen. Du kannst ihm ruhig meine Telefonnummer geben. Liebe Grüße, H." Und natürlich unterschreibe ich die Petition. Warum auch nicht? 

Abgesehen davon, dass Edward Snowden bessere Asylmöglichkeiten als Berlin-Friedenau hat (nämlich Venezuela und/oder Nicaragua), ist er derzeit der große amerikanische Held, der Super-Whistle-Blower in der Liga von Julian Assange.

Der wirkliche amerikanische Held ist aber Bradley Manning, der Wikileaks-Informant und ich erinnere mich nicht daran, dass soziale Netzwerke wie Avaaz oder Compact dabei zu Petitionen aufgerufen haben. Bradley Manning verströmt weder Glamour noch Revolutionsromantik. Wie sein Alltag aussah und zum Teil noch aussieht, kann man bei der „Allwissenden Müllhalde“ nachlesen:

„Er musste sich 23 Stunden am Tag in seiner Zelle aufhalten und hatte auch in der restlichen Stunde keinen Zugang zu Nachrichten und aktuellen Informationen. Bettlaken oder Kissen wurden ihm verwehrt. Die Bedingungen entsprachen denen eines Supermax-Gefängnisses mit Isolationshaft, die zu psychischen, kognitiven und körperlichen Schäden führen können. Im März 2011 wurde über seinen Verteidiger David Coombs bekannt, dass Manning ohne Erklärung seine Kleidung abgenommen worden und er gezwungen worden sei, nachts sieben Stunden lang nackt in seiner Zelle auszuharren. Danach habe er nackt vor seiner Zelle antreten müssen. Die gleiche erniedrigende Form der Behandlung werde bis auf weiteres wiederholt. Brian Villiard, ein Sprecher des Gefängnispersonals, bestätigte den Vorfall unter Berufung auf die Gefängnisregeln.Eine schriftliche Beschwerde Mannings selbst über seine Haftbedingungen wurde sechs Monate später abgelehnt.“

Montag, 1. Juli 2013

Radtour zu den Quasaren



Oderbruch, Hochwassergebiet im Nibelungenland. Gerade habe ich auf dem Weg nach Usedom die Hauptstadt des Spritzkuchens passiert. Eberswalde. Die haben dort auch eine Psychiatrie, wo die Patienten mit Springerstiegeln und Tarnkleidung im Bett liegen und Mineralwasser ohne Kohlensäure trinken, abends zu Abilify und Diazepam. 

Jetzt bin ich im Niemandsland zwischen Jazzweg und Jetztweg. Aus dem Lautsprecher ertönt eine Stimme wie bei der Ankündigung eines Atomsschlags „Bitte die Fahrtrichtung links aussteigen". Es ist alles grün hier. Auf dem Mars ist alles rot - zumindest in meinem Einsatzbereich. 

Das Maler-Genie aus Schiffmühle braucht einen engen Raumanzug und dann geht`s schnell auf dem neuen Fahrrad vorbei an den schwer atmenden Willi Sitte. Dem fehlt einfach die Kraft und die Leichtigkeit. Obwohl er beides sicher einmal hatte. Kraft durch Freude an der Landschaft. Willi Sitte kommt nicht weit und verdampft bereits in den oberen Atmosphären der Venus. Während es bei dir mit gleichbleibendem Kraftaufwand immer schneller geht.


Nach Pasewalk leerstehende Häuser mit Hansa-Hools-Slogans oder auch Hansa Ultras. Im Abteil Männer in Dreiviertelhosen mit Bauchtaschen und Nationalist-Turnschuhen. Ein anderer schleppt schweren Schrittes eine Plastiktüte mit dem Aufdruck „Genuss ist tragbar“. Ein Glatzkopf mit Sonnenbrille trinkt „Freiberger Bier“. 

Weitere Volkskunde: zuviele Männer mit zu langen Nasenhaaren. Windräder bewegen sich synchron wie eine BDM-Gruppe bei der Medizinball-Gymnastik. Und manche T-Shirt-Aufdrucke lassen sich nicht lesen, da die kompletten Schriftzüge von Hemden oder Sakkos bedeckt sind - nearllly... 50 St... Texas... Boarding... Manhattan Yacht...


Wenn du mit dem Ionen-Fahrrad am Mars vorbei radelst, bin ich nicht mehr dort. Ich schaue nun auf einem beschissen waldorfartig geschwungenen Schriftzug an einer Häuserwand: Haus Godewind. Von aussen könnte das eine Ferienwohnung, ein Friseur oder ein Bootsschuppen sein. Es ist noch ein langer Weg, bis du Rudolf Steiner auf dem Pluto treffen wirst, dieser Eiskugel, welcher der Planetenstatus aberkannt wurde.

Um mich herum auch nur Zwergplaneten. Zwergplaneten in Dreiviertelhosen mit Löwenzahnblättern vor einem Kaninchenstall. Mitten darin drei Iltisskulpturen. Ich habe mich schon immer über diese hemmungslose Ästhetik der Ostdeutschen gewundert. Jedes Kaff hat dort eine Spezialität - Kunsthandwerkerinnen in trojanischen Kutten fertigen Goldschmuck nach Schliemanns Ausgrabungen an. 


Meer vor Koserow. Die Auswirkungen des Unsichtbaren nehmen zu. Satellitenstrahlungen der mobilen elektronischen Geräte, die Fließ-geschwindigkeit des Blutes, der Sonnenwind, der die Erde versucht zu durchdringen, aber durch das Magnetfeld gehindert wird. 

Textprobe aus Ottfried Zielke & Hartmut Andryczuk, Radtour zu den Quasaren, Berlin 2013

Den ganzen Text kann man hier hören:

https://soundcloud.com/hartmut-andryczuk/radtour-zu-den-quasaren


Dienstag, 25. Juni 2013

Mail hält diese E-Mail für unerwünschte Werbung

Kurioses aus der Spam-Sammlung. Übersetzer gesucht.

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PS: Hier die automatische Übersetzung ins Englische:


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Donnerstag, 13. Juni 2013

Hi-Tech-Monolithen vs. Jute-Beutel



Elektronikengels Botschaft # 4 - Design

Zu Gast ist der Industriedesigner Welf Oertel.

(Am Mikrofon: Hartmut Andryczuk)

World Wide Developer Conference 2013. Der Apple-Kult. Ein Rechner als Urne. Jony Ive und Dieter Rams. Zehn Design-Thesen als Neo-Katechismus. Minimalismus und Skeuomorphismus. Kreatives Chaos vs. „Stummer Diener“. LOHAS (Lifestyle of Health and Substainability). Hi-Tech-Monolithen vs. Jute-Beutel. Foxconn und der Nachhaltigkeits-Mythos. Steve Jobs & Steve Jobs Klone. Visiomanie vs. Egomanie. Das Prince-Phänomen. Der Markt als Feind der Vision. D.I.Y. (Do-it-yourself) und Open Source. El-Fata-Tücher in Trendfarben. Pacman als Icon des Neoliberalismus. Guerillia-Marketing. Ästhetische, physische und konnektive Verfallsdaten. Bauhaus-Universität Weimar. Junge Designerszene und Produkte der Nachhaltigkeit. Von der Produkt-Kultur zur Options-Kultur (Sharing contra Eigentum).

Welf Oertel, Jahrgang '59, studierte Industrial Design an der HfG Offenbach am Main, ist freiberuflicher Designer seit 1987. Lebt und arbeitet seit 1994 in Berlin,
Tätigkeitsschwerpunkte sind Interior Design und Ausstellungsgestaltung.
Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften. Seit '98 diverse Lehraufträge an der HdK Berlin, Uni Weimar, HFBK Saar, 2003-07 Rektor einer privaten Kunst- und Designakademie in Stuttgart, seit 2008 künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauhaus-Uni Weimar.




Sendung auf reboot.fm, dem freien Künstlerradio aus Berlin. Samstag, 15 Juni 2013, 20 Uhr.
Live Stream oder auf 88,4 MHZ in Berlin und Potsdam.



Rhetoriker mit Nebengeräuschen

Die Lieblingsspeise von Walter Jens


ich habe im netz etwa ein dutzend nachrufe  auf meinen professor walter jens  gelesen, aber in keinem kam vor, was sich mir, und wahrscheinlich nicht nur mir, von seinen vorlesungen am tiefsten eingeprägt hat. 
als ich noch schüler war, trat walter jens 1956 im alter von 33 jahren seinen ausserordentlichen lehrstuhl für klassische philologie an der universität tübingen an. er war damals, so hiess es, der jüngste träger eines professorentitels in west germany. noch als schüler waren sigrid hauff & ich 1960 regelmässige besucher seiner  öffentlichen donnerstags-vorlesungen zur aktuellen deutschen literatur. jens war damals ende der 50er & in den frühen 60er jahren sicher der einzige akademische lehrer, der es wagte, dieses aktuelle terrain zu betreten. dass er 1961 die frankfurter buchmesse mit einem 'plädoyer für das positive in der modernen literatur' eröffnete ist bekannt, dass er aber diese regelmässigen vorlesungen zur zeitgenössischen literatur im brechend vollen audimax hielt, konnte ich keinem der nachrufe entnehmen. auch wikipedia schweigt sich darüber aus. unvergesslich für mich & damals sehr beeindruckend waren die doppelstunden über günter eich (lyrik & hörspiel 'die mädchen von viterbo'), bertolt brecht (lyrik), gerd gaiser ('am pass nascondo'), karl krolow (lyrik), george forestier (lyrik; später stellte sich heraus, dass dies zwar kein schlechter, aber ein fake-autor war!), ingeborg bachmann ('der gute gott von manhattan') & viele andere mehr. vorlesungsmitschriften aus dem jahre 1960 habe ich immer noch. 
vorlesungen waren es eigentlich keine. jens stand nicht hinter dem rednerpult, sondern ging, frei redend & gestikulierend vor seinem publikum auf & ab. typisch für seine ihm wohl eingeborene rhetorische begabung war, dass er in regelmässigen abständen seine rede unterbrach, um sich lauthals eines grünen herings zu entledigen. auch wenn wir in privatem kreis seine hamburgisch spitze redeweise oft imitierten, durften diese typischen nebengeräusch des schleimchenhochräusperns nicht fehlen & wurden immer mit entsprechendem gelächter quittiert.
obwohl ich viele jahre lang seine veranstaltungen besuchte, kam es erst am 9. dezember 1990 zu einer ersten persönlichen begegnung. anlässlich der unter den positiven auspizien von walter jens & heiner müller erfolgten zusammenführung der ostberliner mit der westberliner akademie der künste gab es in der ostberliner akademie einen ersten literarischen abend mit westdeutschen künstlern, teilnehmern des bielefelder colloquiums neue poesie. hier führte ich zusammen mit grace yoon & sainkho namtchylak mein sprechstück 'mappa take zero on the base of links herum marinierter magen' auf. welchen eindruck dieses wilde stück auf meinen alten lehrer gemacht hatte, will ich gar nicht wissen! ich wollte ihn nicht danach fragen, & er wollte von sich aus nichts dazu sagen.
hartmut geerken

Sonntag, 9. Juni 2013

Fake Fook Faken

Fotografie: © Birgit Rautenberg

(1. Variation)

F.A.K.E. F.A.K.E. F.A.K.E.
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F.A.K.E. Y.O.U.R. B.O.O.T.Y.
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F.A.K.E. Y.O.U.R. B.O.O.T.Y.
F.A.K.E. Y.O.U.R. B.O.O.T.Y.

(2. Variation)

F.A.K.E.
F.O.O.K.
F.A.K.E.N.

Arne Rautenberg

Donnerstag, 6. Juni 2013

Skeumorphismus versus Minimalismus

Über drei Stunden Gesprächszeit in einer Metallbox
Guten Tag, hier sind aktuelle Editionen aus dem Hybriden-Verlag.
Mit freundlichen Grüßen,
Android Andryczuk (Institut für Nano-Robotik & Mikro-Orgiastik)

Der Daten-Messie
Ein Lesebuch mit Beiträgen von Stefan Soltek, Wolfgang Müller, Ludmilla Schall, Sun Ra, Gold & Sold Artist Production, Hartmut Geerken, Detlef Thiel, Jaap Blonk, Charles Blass, Zeitanker, Sigrid Hauff, Gundi Feyrer, Ulrich Woelk u.a.
Zeichenserie von Hartmut Andryczuk („Posttraumatische Entlastungsstörung, eine Serie von 10 Originalzeichnungen auf Transparentpapier“). Auswahl der Titel: „Feldherr ohne Feld“, „Nach der Bankenaufsicht“, „Insel der Insolvenz“, Skeuomorphismus versus Minimalismus“, „Moleskine Notebook Fallout“, Das Pferd von Stalingrad“...
Limitierte Auflage, Berlin 2013

Valeska Gert
Bewegte Fragmente – Eine Quellenedition. Fragments in Motion – A Source Book
Deutsch-Englische Ausgabe mit historischen wieder- und neuen erstveröffentlichten Texten,
Essays, Dokumenten über die performative Kunst von Valeska Gert (1892 –1978) sowie einem unveröffentlichtem Interview mit der Künstlerin aus dem Jahr 1977. Zudem das Manuskript ihres verschollenen Radiobeitrags „Über den Tanz“ von 1932, einem unveröf-fentlichtem Brief von Valeska Gert an die Verlegerin Elisabeth Pablé von 1969, Fotos von Ruth Berlau und Herbert Tobias. Herausgegeben von Wolfgang Müller und An Paenhuysen.Beiträge von Valeska Gert, Susanne Foellmer, Georg Kreisler, Wolfgang Müller und An Paenhuysen. Der Edition liegt eine DVD mit einem Video von Ernst Mitzka aus dem Jahre 1969 bei: Valeska Gert performt „Das Baby“ und „Der Tod“. Zudem die DVD „Bewegte Fragmente“, die für die Valeska Gert-Ausstellung im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart 2010/2011 konzipiert und ebendort gezeigt wurde. Sie enthält Sequenzen mit Valeska Gert aus Filmen von Volker Schlöndorff, Georg Wilhelm Pabst sowie einem TV-Interview mit der Künstlerin aus dem Jahre 1975. Übersetzung ins Englische: Ana Isabel Keilson. Inliegend die Originalarbeit „Lesezeichen/Pause“ von Wolfgang Müller, signiert und nummeriert. Auflage: 100 Exemplare, Berlin 2013

Wolfgang Müller Die Norm.
Künstlergespräche / Artist Talks mit Hartmut Andryczuk, An Paenhuysen und Peter Penewsky. Über drei Stunden Gesprächszeit mit Musikeinspielungen. Originalzeichnung und -handschrift von Wolfgang Müller auf einer Metallbox. 
MP3-CD, Auflage: 30 Ex, Berlin 2013

MMM-DIARIUM 4/2012 – Mennighüffen & Moleskine-Medizin
Themen: The Freetown Concert, Signaturen. Famoudou Don Moye und Geerken im Markhotel. Das Geisterhaus von Mennighüffen. Ostwestfälische Indiskretionen. Neil Young: Psychedelic Pill.. Beerdigung Werner Görischk mit Miniatur-Schachspiel auf dem Grab. Fake Book, Mind Control und Planet Nibiru. Moleskine-Medizin: Akustik-Neurinom & Engwinkelglaukom. Florian Freistetter und "Nibiru Final Update". Vokalbelkrieger „Glück“ mit Zeichnungen auf Investment-Informationsbroschüren. Kniphofia obscura in der Universitätsbibliothek Erfurt. Infonischer Resonator. Weihnachtsfeier mit Schnick-Schnack-Schnuck. Jaap Blonk im Buchhändlerkeller. Energiewirtschaftler ohne Energie. Maximilian Barck gestorben.
Tagebuch von Hartmut Andryczuk vom 1. November 2012 bis zum 31. Januar 2013 mit künstlerischen Originalbeiträgen von Inox Kapell, Freddy Flores Knistoff, Jürgen Irmer, Hartmut Andryczuk und Mikula Lüllwitz. 
Limitierte Auflage, Berlin 2013