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Freitag, 1. Januar 2016

Büsum


  1. Das Hotel Dorn in der Deichstraße, unsere Unterkunft. Sehr zu empfehlen. Freundliches und witziges Personal, angenehme Saunalandschaft, gute Preise. Das Hotel hat zwar nur einen Dreisterne-Status, ist aber besser als viele Viersterne-Hotels.
  2. Die Fußgängerzone war immer voll. Der Wellensteyn-Laden sogar bis zum frühen Abend am 31. geöffnet - und immer gut besucht. Wellensteyn = Spießer-Outdoorbekleidung. 
  3. Den Altersdurchschnitt der Besucher schätze ich hier auf 62 Jahre. Männer mit bunten Wollstirnbändern und Kurzhaarfrisuren. Junge Leute, Fehlanzeige.
  4. Karohemden beim Frühstücksbüffet im Hotel Dorn.
  5. Irgendwie sex- und geschlechtslos diese Seniorenpaare. Die sind alle irgendwie so abgeklärt, tragen Kaschmirmützen und Perlenketten, machen Joga und Atemtherapien und sagen sicher oft: "Sex ist nicht das Wichtigste im Leben." Da irren Sie sich: Sex ist das Wichtigste...
  6. Die Deichanlagen eignen sich für Rollstuhl-Rallyes. Das wäre doch eine schöne Werbung für den Ort: Erstes norddeutsches Rollstuhl-Rennen in Büsum.
  7. Eine Ausstellung im Kurmittelhaus. Angeschwemmtes Strandholz wird zur "Skulptur" erklärt - ohne montierten Sextanten für 280 Euro, mit Sextanten und Handschrift "Carpe diem" für 680 Euro. Tafelbilder von 3 Metern Länge hingegen kosten nur 280 Euro.
  8. Eine Brandung existiert nicht. Vereinzelt Wattwanderer.
  9. Das Lokal "Moin Moin". Großartig. Der Laden wird von den Angestellten geschmissen, der Chef kommt nur alle paar Tage vorbei, um die Einnahmen abzuholen. Seele des Ladens ist Sarah, eine Engländerin oder Irin, die mir ihren Namen sagt mit dem Hinweis, das er zu  kompliziert sei. Er ist wirklich zu kompliziert, klingt französisch, gälisch oder druidisch.
  10. Silvestermenü in einem Steakhaus. Grauenhaft. Wir sitzen an der Theke, weil wir nicht an einem Tisch mit einem bieder aussehenden Ehepaar mit Kind gesetzt werden wollen. Nein, keine Kommunikation. Der Chef ist ganz witzig und meint, ich könnte auf der Behindertentoilette rauchen. Draußen sehe ich die Buchstabenkette "Appartm nts". Ein p hängt schief. Ich denke daran, R.M. ein Foto davon mit der Nachricht zu senden: "Willst du nicht einmal die App artm nts schreiben", finde diese Idee aber dann doch ziemlich doof.
  11. Im Steakhaus warten wir eine Stunde auf zähes Fleisch, winzigen Kartoffeln und grünen Bohnen. Am Ende zahle ich für den Mist 88 Euro. 
  12. Dialog im Steakhaus mit dem Chef: Hat es denn geschmeckt? Nein. - Warum nicht? Das Fleisch war zäh. - Das kann gar nicht sein. Ich habe vorhin selbst zwei Stück von dem Kalb gegessen. Das glaube ich nicht. Das kann Ihnen gar nicht geschmeckt haben. 
  13. Am Abend schaue ich mehrere Folgen der australischen Serie "The Code" auf ARTE. Ob es 2015 oder 2016 ist, ist mir scheißegal. Im Hotel sehen wir aus unseren Zimmern auf das Feuerwerk. Es dauert nicht lange.
  14. Am Morgen im Frühstücksraum. Karohemden sagen serienmäßig "Frohes Neues". Ich antworte standardmäßig mit "Mahlzeit".  

3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Hast du beim Rauchen im Steakhaus die Büx runtergelassen und weiter auf dem Steak gekaut, hat das behindert länger gedauert? Mahlzeit. Was hat dich da angeschwemmt? Von wem hattest du das geile Karohemd geliehen? Soll ich dich im Rollstuhl trainieren? Woher hattest du die 88 Euro? Hattest du Sex mit Sarah? Moin Moin und carpe diem x 364/2016.

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  3. Die 88 Euro habe ich mir von Odin 365 geliehen.

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