Johann Hieronymus Kniphof hat im Jahre 1733 ein bedeutsames Herbarium mit Naturselbstdrucken herausgeben. Dieses Werk unter dem Titel „BOTANICA IN ORIGINALI PHARMACEUTICA“, ein „Lebendig Officinal-Kräuter-Buch“ dient als Vorlage zum Entwurf eigener Legenden unter dem Titel „KNIPHOFIA OBSCURA“. Zu Ehren des Erfurter Arztes und Apothekers wurde die Fackellilie benannt.
Legenden (Texte und Zeichnungen) entstehen zu folgenden Pflanzenabbildungen: Guter Heinrich (Chenopodium bonus henricus), Brennessel (Urtica dioica), Pappel (Populus), Schlafmohn (Papaver somniferum), Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia), Erbsen (Pisum sativum), Gänseblümchen (Bellis perennis), Kamille (Matricaria chamomilla), Silberdistel (Carlina acaulis), Salbei (Salvia officinalis), Lungenkraut (Chrondus crispus), Wunderbaum (Ricinus communis).
Beispiel-Legende zu Gänseblümchen:
„Wir sind blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampfstillend, gegen Husten, gegen Erkältungen, gegen Appetitlosigkeit und Verstopfung, Darmentzündung, Gicht, Rheumatismus. Wir regen den Stoffwechsel an, sind gegen Wassersucht, Ödeme, Nierensteine, Blasensteine, Menstruationsbeschwerden, stockende Menstruation, Weißfluss und Hautkrankheiten. Und auch gegen UNREINE Haut und Wunden. (Liebe Bellis, auch ich bin gegen unreine Haut und Wunden. Ich mag es auch nicht, wenn Kunden stinken. Mit freundlichen Grüßen: Hartmut Robert Andryczuk, ehemaliger Zierpflanzengärtner).“
Beispiel-Legende zu Wunderbaum:
„Wunderliches über Ricinus communis (Wunderbaum). NAMENSGEBUNG: Der botanische Name stammt vom lateinischen Wort RICINUS für Zecke, da die Samen der Pflanzen in ihrer Form an Zecken erinnern. Andere deutsche Namen sind Christpalme, Hundsbaum, Läusebaum. Dabei ist Christuspalme nur eine falsche Übersetzung von VORLINNÉSCHEM Palma Christi (Christushand), wo die Blätter mit der gespreizten Hand verglichen werden. Übrigens sind die Samenschalen des Wunderbaums sehr giftig. Der Samen selbst hingegen ist ungiftig.“
Burgart Presse:
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