Susan Atkins, Patricia Krenwinkel, Leslie Van Houten - Fundstück unseres freien Mitarbeiters R.M. mit dem E-Mail-Betreff: "Bräsiger Breivik oder Trial Catwalk" |
In Oslo läuft seit Tagen der Prozess gegen Anders Behring Breivik. Der hat sich nach eigenen Angaben seit dem Jahre 2006 systematisch "dehumanisiert", um seine "Mission" zu erfüllen. Die psychiatrischen Gutachter sind sich uneins darüber, ob sie Breivik für psychisch krank oder nicht erklären sollen. Paranoide Schizophrenie oder Narzisstische Persönlichkeitsstörung stehen dabei zur Auswahl. (Abgesehen davon, dass die Diagnose Schizophrenie in diesem Zusammenhang eine Beleidigung von Schizophrenen ist), meint man im Falle Breiviks wohl seine Fixiertheit auf die Ideologie seiner europäischen Tempelritter, die Europa vor der Islamisierung retten sollen. Im Grunde ist das alles Nonsens - genauso wie sein Bandwurm-Manifest zur Rettung des Abendlandes. Breiviks Problem ist, ein Niemand zu sein, der sowohl als Börsenspekulant wie auch als Mitläufer der rechtsgerichteten Fortschrittspartei gescheitert ist. Und wie kann ein Niemand auf dem schnellsten Weg ein Jemand werden? Durch Massenmord. Vielleicht ist Breivik der erste konzeptuelle Serienmörder, den allein die Passion motiviert hat, ein Medienstar zu werden. Scheinbar gibt es keine anderen Obsessionen: kein Hass auf Frauen, kein Inszest, keine neurotischen Verstrickungen und sexuellen Abweichungen. Weder Kannibalismus noch obskuren Sammlerwahn von Biomaterialien. Breivik ist bemerkenswert langweilig, reflektiert und normal. Der sympathische Diplomatensohn aus Oslo West mit den elitären Attitüden. Und tötet so jemand 77 Menschen - ohne die geringste Spur von Empathie oder im herkömmlichen Sinne geisteskrank zu sein? Ja, wenn er dadurch befördert wird. Ähnlich wie ein KZ-Manager, der seinen Auftrag erfüllte. Und befördert wird Breivik zur Zeit mit ungebremsten Medieninteresse. Die Antwort der Gesellschaft kann eigentlich nur die sein, vor der er am meisten Angst hat. Erklärt ihn für unzurechnungsfähig. Sperrt ihn für Progressive Normopathie für den Rest seines Lebens in die Klapse. Beerdigt ihn lebendig.
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