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Montag, 7. April 2014

Tschernobyl-Zyklus (4) – Der Ortsbewohner

Andreas Amsel-Rabe mit essbaren Knollenblätterpilzen

Einmal kommt einer der Liquidatoren zu mir. Er sagt:
„Ich bin komme aus Tschernobyl. Mich evakuierten sie zusammen mit meiner Familie aus unserem Haus. Um jeden Preis wollte ich hierher zurückkehren. Ich will nach Hause gehen, um zu schauen, wie es dort aussieht.“

Er bat inständig um Genehmigung – also sind wir gefahren. Wir kommen nach Tschernobyl. Ein Weg aus Holzlatten, ein hölzernes Häuschen, ein Gärtlein. Ihm kommen die Tränen, seine Nase läuft. Er findet das Heft des Töchterchens mit den Sechsern, mit den Einsern, und ich folge ihm in die Strahlenintensität. Aber bei diesen Werten kann man gerade noch spazierengehen. Er fing an gereizt auf mich einzureden und wollte unbedingt auf den Friedhof zu den Eltern fahren. Der jüdische Friedhof ist riesig, das Städtchen scheint kleiner als der Friedhof zu sein. Wir gehen hin und das Gerät zeigt eine ziemliche Strahlenintensität an. Die Gräber sind wie üblich mit dem Davidstern versehen, doch wir müssen dringend von da weg. Ich musste ihn gewissermassen gewaltsam von dort herausholen.

Андрей Дроздов-Рабе
Andreas Amsel-Rabe 

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