Hartmut Andryczuk im Gespräch mit Silke Behl
Der Künstler und Verleger Hartmut Andryczuk gehört mit seinen Künstlerbüchern zur ersten Liga und damit zur kleinen Gemeinde derer, die Tradition und Moderne zuverlässig zu verbinden wissen.
Heute wird er in einem Atemzug genannt mit Harry Graf Kessler, Ernst Ludwig Kirchner und HAP Grieshaber. Ein langer Weg für den Autodidakten, der im niedersächsischen Barsinghausen aufwuchs und später in Göttingen mit der Gruppe "Solypse" erste Gehversuche im Kunstbetrieb unternahm. Einfach war das in den - wie er sagt - spießigen 1980ern nicht. Die Performances stießen nicht nur auf Gegenliebe. Hamburg, Hannover, Hildesheim, Bremen - Andryczuk musste tingeln in diesen Jahren. Und fand schließlich in Bremen die ersten Mitstreiter: Bettina Wassmann, die Galerie Seinsoth und Norbert Schwontkowski. Heute arbeitet Andryczuk interdisziplinär mit zahlreichen Text- wie Bildkünstlern zusammen, denen er sich als unverwechselbarer Zeichner oder Autor zur Seite stellt. Als Verleger steht Andryczuk seit fast 20 Jahren für den Hybriden-Verlag. Der Name des Verlages ist gleichzeitig Programm. Nicht nur Bild, Schrift und Zeichen verschmelzen in seinen Produktionen zu Mischwesen. Auch die Themenbereiche Technik, Wissenschaft und Gesellschaft. Der Künstler erzählt, warum das Konservative heute vielleicht angesagter ist als der inszenierte Skandal und was er mit neuen Weggefährten wie Michael Lentz, Ulli Woelk oder Jaap Blonk zur Zeit ausheckt.
Sendung am Sonntag, den 20. Mai 2012 um 15 Uhr 05
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