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Donnerstag, 22. August 2013

bird of gongs



am 15. juni 2006 stand ich um 4 uhr morgens inmitten meiner metallidiofone in meinem garten es war eine wolkenlose nacht der mond war fast voll die geräusche des sees & eines leichten winds hoch fliegende long-distance-flights in verschiedene richtungen ein heller satellit ungewöhnlich schnell von südwesten nach nordosten ab & zu ein lkw auf der entfernten strasse ich warte auf die ersten vogelstimmen insekten fliegen nahe am mikrofon vorbei ich hatte manche gongs so gehängt dass sie vom wind bewegt sich klingend berühren konnten je weiter die zeit fortschreitet desto intensiver werden die vogelstimmen & die gongs  vögel & gongs scheinen sich zu mögen vogelstimmen insistieren auf unterschiedlichen rhythmischen strukturen gongs klingen aus bis zur unhörbarkeit (im gegensatz zu kirchenglocken) es ist so als ob manche vögel vom klang der gongs angezogen würden eine amsel lässt sich keine zwei meter über mir auf einen ast nieder & wird zur solistin (ich erinnere mich dass die nachtigallen plötzlich anfingen laut zu jubilieren als in den bombennächten meine geburtsstadt von lauten detonationen erschüttert wurde)

Hartmut Geerken

Die Edition ist gerade im Hybriden-Verlag erschienen. Heft mit CD und Originalcollage von Hartmut Geerken. Audio-CD (1:01:47). Limitierte Auflage von 25 Exemplaren.

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